KI in der Architektur: Wegbereiter für nachhaltiges Bauen


Mit dem Motto der Architekturbiennale 2025, „Intelligens. Natural. Artificial. Collective.“, eröffnete Prof. Jan R. Krause von der Hochschule Bochum letzte Woche das 11. NEXT Expertenforum zum Thema Künstliche Intelligenz. Der von Kurator Carlo Ratti formulierte Anspruch, Künstliche Intelligenz als zentrale Ressource im Umgang mit der Klimakrise und für ein zukunftsfähiges Bauen zu nutzen, bildete den thematischen Rahmen der Veranstaltung.
Im anschließenden Vortrag erläuterte Sabine Plagemann, Mitglied der Geschäftsleitung, wie Künstliche Intelligenz bei schneider+schumacher zunehmend in die täglichen Arbeitsprozesse integriert wird. Um die Nutzung von KI zu fördern, wurde eine interne Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die den Austausch über das Thema ermöglicht und das Erproben neuer KI-gestützter Systeme vorantreibt. Im Büroalltag übernimmt KI vor allem administrative Aufgaben, wodurch mehr Freiraum für kreative Entwurfsarbeit geschaffen wird. Zugleich findet KI, wie Sabine Plagemann hervorhob, mehr und mehr Anwendung in allen Leistungsphasen der Architekturplanung. Textbasierte KI-Systeme wie ChatGPT oder BauGPT können über alle Phasen hinweg beim Verfassen von Protokollen, Erläuterungstexten oder der Beantwortung von Planungsfragen unterstützen. Im Entwurfsprozess trägt KI zur Ideen- und Formfindung bei. So können aus Texten oder Skizzen detailreiche Bilder oder 3D-Modelle erstellt werden, wodurch sich Variantenuntersuchungen visualisieren lassen. Tools wie Grasshopper und Rhino ermöglichen die Eingabe städtebaulicher Kennwerte und die automatische Überprüfung von beispielsweise Abstandsflächen. Im Bereich Nachhaltigkeit ermöglicht KI ressourcen- und flächeneffizienteres Planen sowie die einfache Durchführung von Umweltanalysen. Sonnen- und Windstudien unterstützen dabei, Gebäude an sich verändernde Klimabedingungen anzupassen.
Auch in der Forschung zum Thema KI ist schneider+schumacher aktiv: Als Mitglied des ZIM-geförderten Innovationsnetzwerks „KI in der Bauplanung“ arbeiten wir daran, die gewerkeübergreifende Bauplanung mithilfe von KI effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Sabine Plagemann schloss ihren Vortrag mit dem Fazit, dass man „KI als Assistenten, nicht als Entwerfer“ begreifen müsse. „Die Funktion von Architektinnen und Architekten besinnt sich zurück auf das Wesentliche: den Entwurf von Gebäuden, die dauerhaft und schön sind!“
Fotos: mediashots
Foto rechts oben: Prof. Jan R. Krause, Sabine Plagemann, Dominik Zausinger, Prof. Ulrich Blum, Clemens Lindner und Ernst von Stegmann (von links nach rechts)