Ausstellungsgebäude Mathildenhöhe

Darmstadt, 2012 Laufendes Projekt
Kulturbauten, Denkmal

schneider+schumacher wurden im Rahmen eines VOF-Verfahrens ausgewählt, das Ausstellungsgebäude (1908, Joseph Maria Olbrich) auf der Mathildenhöhe Darmstadt zu sanieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Ausbruch des 1. Weltkriegs fanden dort diverse Ausstellungen der Darmstädter Künstlerkolonie statt. Das größte Gebäude dieses weltweit einzigartigen Jugendstilensembles nutzt das Institut Mathildenhöhe für wechselnde Ausstellungen.
Ziel der bevorstehenden Generalsanierung ist es, neben der Einsparung von Betriebskosten weitgehend flexible Ausstellungskonzepte mit zeitgemäßer Ausstellungstechnik zu ermöglichen und dabei alle Forderungen des Denkmalschutzes einzuhalten. Der integrale Planungsansatz wird aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Die DBU unterstützt neben den Maßnahmen zur Energieeffizienz von Gebäuden auch den Erhalt von Kulturgütern, deren ressourcenschonende Sanierung Modellcharakter besitzt. Dies bezieht sich sowohl auf aktive Komponenten, wie moderne und energieeffiziente Anlagentechnik, die direkt helfen, Energie einzusparen, als auch auf passive, bauseitige Komponenten, wie Dämmsysteme, innovative Baustoffe oder Passivbaukonzepte. Die vorliegende Sanierungsplanung für die Ausstellungshallen der Mathildenhöhe Darmstadt nimmt sich dieser Aspekte auf vorbildhafte Weise an.

Das UNESCO-Welterbekomitee hat die Mathildenhöhe Darmstadt im Juli 2021 in die Welterbeliste eingetragen.

Nachhaltigkeit:

Suffizienz: geschickte Umorganisation der vorhandenen Flächen zur bedarfsgerechten Optimierung, Auslegung der Lüftungstechnik in Abhängigkeit zu den vorgefundenen Gegebenheiten (Prinzip: Was kann das Gebäude?), interdisziplinäre Zusammenarbeit im Planungsteam, Kompromissbereitschaft auf Seiten der Denkmalpflege sowie bei Bauherrn und Nutzer

Klimaschutz/Energiekonzept: Integraler Planungsansatz (gefördert aus Mitteln der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)); dezentrales Anlagensystem mit unterschiedlichen Komponenten, die sich aus dem Gebäude und dessen Randbedingungen heraus ergeben: historisches Wasserreservoir als Energiespeicher, Aerogel-Dämmputz zur denkmalgerechten Ertüchtigung der Gebäudehülle, moderne Gläser für effizienten Einsatz von Tageslicht bei gleichzeitig minimierten Wärmeverlusten, Innenwand- und -deckenoberflächen außerhalb der Hängebereiche mit Bauteilaktivierung, Nutzung der Kriechgänge der bauzeitlichen Luftheizung für neue Abluftführung, Gasbrennwertkessel + BHKW im benachbarten Ernst-Ludwig-Haus (dort Schornstein möglich bzw. vorhanden) ,acht Erdsonden zur unterstützenden Rückkühlung über Wasserspeicher, dadurch Senkung des Endenergiebedarfs um 60% sowie des Primärenergiebedarfs um 65% bei gleichzeitig sehr hohem thermischen Komfort

Umwelt: maximaler Substanzerhalt aus denkmalpflegerischen Gründen bedeutet minimalen Einsatz von grauer Energie

Positive Räume: neues Café nach Westen als Treffpunkt und Identifikation, neues Kabinett als repräsentatives „Gästezimmer“ für besondere Termine und Präsentationen, Integration von barrierefreier Erschließung für alle wesentlichen Bereiche

 

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Beteiligte Büros:

Technische Daten:

Typologien: Kulturbauten, Denkmal
Leistungsphasen: 1-8
Bauherr/Auslober: Eigenbetrieb Immobilienmanagement, Wissenschaftsstadt Darmstadt
Projekt Architekt: Astrid Wuttke
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